Meinen logs zufolge finden einige Leute auf mein Blog, weil sie nach "wie kann man sich für etwas motivieren" oder ähnliches googeln und auf meinen alten Artikel stoßen. Hiermit kommt nun eine Ergänzung, die auch wissenschaftlich unterfüttert ist.

Kurzversion Mental Contrasting: Sie wollen sich dazu motivieren etwas zu tun:

  1. Stellen sie sich vor wie schön es wäre, es geschafft zu haben
  2. Denken sie über die bittere Realität nach
  3. Vergleichen sie beides und machen sie einen "reality check"

Aussicht auf Erfolg vorausgesetzt, sind diese drei Schritte motivierender, als nur 1. oder nur 2.

Oettingen G, Pak H, Schnetter K: Self-regulation of goal setting: turning free fantasies about the future into binding goals. Journal of Personality and Social Psychology, 2001 May;80(5):736-53.

Tagträumen ist schlecht

Zuerst mal lässt sich sagen, dass tagträumen (also Schritt 1 oben) an sich kontraproduktiv ist. Man wird dadurch verführt sich in Fantasiewelten zu flüchten, statt in der Realität die Sache anzugehen.

Gabriele Oettingen, Doris Mayer: The motivating function of thinking about the future: Expectations versus fantasies. Journal of Personality and Social Psychology, Vol 83(5), Nov 2002, 1198-1212.

Wie Mental Constrasting wirkt

Wenn man die Contrasting Methode ausprobiert, wird man einigen inneren Widerstand feststellen. Der erste Schritt ist angenehm. Der Übergang zum Zweiten fällt schwer, denn über die negative Realität nachzudenken deprimiert. Der dritte Schritt ist unangenehm, weil man Phantasie und Realität zusammen­bringt. Wir wollen es lieber vermeiden, uns dieser kognitiven Dissonanz zu stellen.

Wenn man den dritten Schritt geschafft hat, ist man sich im Klaren darüber, was getan werden muss. Nun must du eine Wahl treffen: Ist das Ziel den Aufwand wert oder nicht?

Falls nicht kannst du es getrost sein lassen. Andernfalls bist du nun der Überzeugung es schaffen zu können und weißt was zu tun ist. Mit anderen Worten: Du bist motiviert.

© 2012-03-04