Donald Trump ist Präsidentschaftskandidat in den USA. Von einigen als Clown verlacht, scheint er trotzdem mit Leichtigkeit den Wahlkampf zu dominieren.

Trump thumbs up

Insbesondere, wenn man die Theorie eines gewissen Cartoonzeichners voraussetzt. Nehmen wir mal an Trump wäre dieser Master Persuader und er wäre in einer unserer großen Parteien. Was würde er gegen die aufstrebende AfD tun?

Zuerst mal ein paar Grundlagen zum Thema Überzeugen. Es gibt vier Ansätze, wie man massenhaft Leute überzeugen kann.

  1. Identität (am besten) "Unser deutsches Heimatland"
  2. Analogie (ok) "Wie in der Schweiz"
  3. Logik und Fakten (nutzlos) "Wieviele Vergewaltigungen genau?"
  4. Definitionen (Kapitulation) "rechtsextrem oder rechtsradikal?"

An dieser Stelle werden die meisten politisch Interessierten wütend. Logik und Fakten sollen nutzlos sein? Das ist doch der Kern von politischer Diskussion! Natürlich, deswegen konzentrieren sich professionelle Massenüberzeuger auch so auf Logik und Fakten. Werbeclips appellieren nie an Identität (Zalando und Frauen kreischen) oder nutzen Analogien (Pampers saugen blaues Wasser auf). Oder etwa doch? Warum? Weil es funktioniert.

Mal ehrlich. Von all den Menschen die in Wahlkabinen gehen und Kreuzchen machen, wieviele haben sich rational mit dem Wahlprogramm der Parteien auseinandergesetzt? So ziemlich keiner wird die paar hundert Seiten gelesen haben. Die Masse hat höchstens ein paar Punkte aus den Medien aufgeschnappt. Sowas wie "AfD sind alles gewaltätige Nazis" oder "Lügenpresse verheimlicht Vergewaltigungen". Deswegen gibt es eine große Konkurrenz um die Aufmerksamkeit der Wähler und es ist klar, dass aktuell die AfD sehr viel Aufmerksamkeit von den Medien bekommt. Damit sind wir beim ersten Schritt den Trump unternehmen würde.

1. Aufmerksamkeit binden

Aktuelle Strategie ist: Reagieren wenn irgendwo was passiert. Sehr erfolgreich ist das nicht. Nett und politisch korrekt ist vorbei.

Macht was Verrücktes, Riskantes, Dummes. Es mag nach aufreißerisch klingen, aber es ist notwendig die Initiative zu ergreifen. Irgendwas was die Aufmerksamkeit der Medien auf euch, statt auf eure Konkurrenz lenkt.

Was macht Trump so? Beleidigen. Debatten absagen (ok, das läuft bei uns auch). Jammern. Eigene Veranstaltungen.

2. Meme verbreiten

Wenn man Aufmerksamkeit bekommt, dann muss in wenigen Worten seinen Inhalt rüberbringen. Ein Satz, eine Phrase, ein Mem. Es bleibt nicht viel hängen. Und es wird verzerrt, wenn es von Twitter über Facebook zum Stammtisch wandert.

Was genau könnte man hier kommunizieren? Es sollte an die Identität appellieren und kurz und prägnant sein. Merkel's "Wir schaffen das" ist gar nicht so schlecht, trifft aber einen AfDler nicht wirklich. Genauso ist es mit "Willkommenskultur". Das Grundproblem von AfD und Pegida ist Angst und Verunsicherung durch die vielen Immigranten und Asylanten.

Einfach mal Brainstorming: Innenminister austauschen (Entschuldigung Herr de Maizière) und einen knallharten Burschen einsetzen. Am besten einen ehemaligen Bundeswehrgeneral oder so. Mem: "Wir sind für alles gerüstet". (Ganz ernsthaft, das wird in der Praxis der Polizisten nichts ändern, aber psychologisch wäre es wirksam)

3. Zurück zu Schritt 1

Wiederholung ist eine klassische Methode des Überzeugens. Man denke an einen Hypnotiseur oder die Schlange Kaa: "Du wirst müde. Du wirst müde. Glaube mir."

Außerdem sollte man Variationen ausprobieren. Verschiedene Kanäle nutzen. Verschiedene Memes.

Würde das nun auch in der Realität funktionieren? Ich bin mir nicht sicher. Einen Versuch wäre es aber wert, oder? Ich hab natürlich leicht reden, denn ich bin Informatiker und nicht in der Politik tätig.


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© 2016-01-29